In diesem Workshop wollen wir uns damit beschäftigen, wie Künstler:innen und Intellektuelle in den Dienst der nationalen Sache gestellt werden, besser gesagt, wie diese sich selbst in den Dienst der nationalen Sache stellen. Deutschland befindet sich im Krieg (A. Baerbock) und anhand von mehreren Beispielen aus dem aktuellen Kunst- und Kulturbetrieb, aber auch anhand von Medienschaffenden zeigen Mesut und Marcus, wie die Reihen an der Heimatfront geschlossen werden. Abweichende Meinungen werden diffamiert, kritische Töne geblockt. Die Prinzipien der Kriegspropaganda, die Arthur Ponsonby bereits im Jahr 1928 angedacht hatte und Anne Morelli 2001 systematisiert hat, sind so aktuell wie nie zuvor, vor allem im Hinblick auf die Kultur, sodass die Bürgerlichen sagen können: ‚Unsere Sache wird von Künstlern und Intellektuellen unterstützt.‘ Nur von welchen! Dabei bilden sich insbesondere auch und gerade in der Kunst-, Kultur- und Medienszene die verschiedenen Akteure ja gerne viel auf ihre Unabhängigkeit ein. Warum das so ist, warum so viele Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens umfallen – das soll dann in einem gemeinsamen Dialog mit euch ergründet werden.