Revolutionäre Strategie Teil 2

Veranstaltungsblock: Zur Frage der Revolutionären Strategie

Die beiden Veranstaltungen finden nacheinander statt, werden sich aber aufeinander beziehen und eine Annäherung zur Frage der revolutionären Strategie aus verschiedenen Blickwinkeln wagen.

2. Teil Der Selbstverwaltungswiderstand in Nordkurdistan 2015/16 im Kontext revolutionärer Strategie im 21. Jahrhundert

Als der türkische Staat im Sommer 2015 den Waffenstillstand mit der kurdischen Freiheitsbewegung aufbricht und einen umfassenden Vernichtungskrieg gegen die revolutionäre Bewegung Kurdistans und der Türkei beginnt, setzt sich die Bevölkerung Nordkurdistans zur Wehr.

Als Reaktion auf die Verhaftungen tausender Aktivistinnen und Aktivisten aus der legalen Politik und die allgemeine Welle der Repression, sprechen die Menschen Nordkurdistans den Institutionen des türkischen Staates die Legitimität ab und erklären die Demokratische Autonomie. Von unten gewählte Kommunen und Räte übernehmen, als Organe revolutionärer Gegenmacht, die Geschicke von mehr als einem dutzend kurdischer Städte. Um die Selbstverwaltung zu sichern, organisiert die revolutionäre Jugendbewegung die Verteidigung der Viertel, errichtet Barrikaden und hebt Gräben aus und bildet bewaffnete Einheiten. Im Zuge dieses Kampfes werden im Januar 2016, die „Zivilverteidigungseinheiten“ YPS, als Milizorganisation in den Städten ins Leben gerufen. Die Auseinandersetzungen in den Städten, welche in der kurdischen Bewegung als „Selbstverwaltungswiderstand/krieg“ bekannt sind, dauern bis zum Mai 2016 an und enden mit einem taktischen Rückzug der revolutionären Verteidigungskräfte. 

Der Selbstverwaltungswiderstand 2015/2016 ist im 21. Jahrhundert, das wohl bedeutendste Beispiel revolutionärer Kämpfe im städtischen Bereich und birgt für die revolutionären Kräfte weltweit einen reichen Erfahrungsschatz. Was war die Grundlage des Selbsverwaltungswiderstand und wie hat er sich entwickelt? Wie ist die Kampfphase 2015/2016 im regionalen politischen Prozess und der historischen Situation einzuordnen? Was waren die Stärken und die Schwächen des Widerstandes und wie ist das Ergebnis zu bewerten? Welche Lehren hat die kurdische Freiheitsbewegung aus dem Krieg in den Städten gezogen, wie wird die zurückliegende Kampfphase bewertet und wie sieht die aktuelle Situation in Kurdistan und der Türkei heute aus. Diese und weitere Fragen, sollen im Rahmen des Vortrages behandelt werden.

Revolutionäres Veranstaltungskollektiv