Der Feminismus ist woke und in aller Munde. Sei es in Talkshows, Social Media, Werbung oder Popkultur. Spezifische Diskurse wie Intersektionalität, Gender Pay Gap, Care Work und Gleichberechtigung werden als individuelle Empowerment-Prozesse propagiert. Ohne die grundlegenden Zusammenhänge zwischen den kapitalistischen Produktionsverhältnissen und der Frauenfrage zu beleuchten oder zu hinterfragen.
Gleichzeitig werden vermeintliche feministische Bewegungen in ausbeutende Marktverhältnisse integriert. Die bürgerlichen feministischen Bewegungen lassen es zu, dass die Verantwortung auf die einzelnen Frauen abgeschoben wird. Forderungen wie: Mehr Frauen in Managerpostionen und „selbstbestimmter“ Verkauf des eigenen Körpers werden als progressive Antworten auf offensichtliche, unterdrückende Mechanismen des Kapitals und der Lohnsklaverei angeboten.
Als Gegensatz und genauso präsent sind Gewalt gegen Frauen, frauenfeindliche Parolen und Verhalten in der Öffentlichkeit, bei der Lohnarbeit und hinter verschlossenen Türen zu Hause. Die Diskriminierung und Missachtung der Frau ist allgegenwärtig und Alltag. Überdurchschnittlich oft arbeiten migrantische Frauen im Niedriglohnsektor und sind zudem von allen Untedrückungsmechanismen der kapitalistischen Produktionsverhältnissen betroffen. Die bürgerlichen feministischen Bewegungen verschleiern diese Missstände und bieten keine Lösung.
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam den Feminismus als eine Klassenfrage im Widerspruch zur bürgerlichen Bewegung herausarbeiten.
„Das Schicksal der Frau ist identisch mit dem des gesamten Proletariats.“ (A.Kollontai)